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Kommunikation in der Partnerschaft - aber wie?


Kommunikation in der Partnerschaft - aber wie?

Das Gesprächsverhalten in der Partnerschaft trägt wesentlich zum Erhalt oder Scheitern der Beziehung bei. Wissenschaftliche Studien zeigen immer wieder, dass nicht die Probleme einer Beziehung zum Ende der Beziehung beitragen, sondern die Art wie über Probleme miteinander kommuniziert wird.

Wiederholt ungelöste Konflikte ebnen eher den Weg in eine Trennung.

Ein gutes Gesprächsverhalten lernen wir eher selten von klein an, daher muss die gemeinsame Kommunikation oft erst erlernt werden.  

In der Folge zehn wichtige Kommunikationsregeln nach Engel und Thurmaier:

Bevor Sie beginnen, nehme Sie sich Zeit für das Gespräch. Bitten Sie ihren Partner sich zu setzen. Nehmen Sie gemeinsam an einem Tisch Platz. Reden Sie auf keinen Fall im Stehen auf ihren sitzenden Partner ein.   

1. Öffnen Sie sich selbst und beschreiben Sie was in Ihnen vorgeht. So können Sie sich besser           darstellen und leichter verständlich machen.

2. Sprechen Sie von Ihren eigenen Gedanken und Gefühlen. Verwenden Sie Ich-Botschaften statt Du-Anklagen.

3. Sprechen Sie konkrete Situationen an. So werden Ihre Aussagen anschaulicher. Verallgemeinerungen rufen oft Widerspruch hervor. 

4. Sprechen Sie ein konkretes Verhalten an. Das macht die Aussage nachvollziehbar und Sie vermeiden eine Bewertung Ihres Partners. Unterlassen Sie es negative Eigenschaften wie "typisch", "unfähig" zu erwähnen. Trennen Sie in Ihren Aussagen das Verhalten was Sie wahrnehmen von Ihren Gefühlen, die ausgelöst wurden. 

5. Bleiben Sie beim Thema. Achten Sie darauf, dass Sie oder Ihr Partner nicht vom Thema abkommt.

6. Aktives Zuhören. Zeigen Sie Ihrem Partner mit Ihrer Körperhaltung, ihrer nonverbalen Kommunikation, dass Sie aufmerksam zuhören. Achten Sie auf eine zugewandte Körperhaltung. Ermutigen Sie ihren Partner weiterzusprechen. 

7. Fassen Sie mit Ihren Worten, so wie Sie ihren Partner verstanden haben, zusammen. Frage Sie, ob Sie ihn richtig verstanden haben. Nicht selten kommen gerade dabei Missverständnisse an das Tageslicht.

8. Klären Sie offene Fragen. "Wie bist du denn darauf gekommen?", "Wie ging es dir dabei?". Offene Fragen ermutigen sich tiefer einzulassen.  

9 Loben Sie das Gesprächsverhalten für offen und verständliche Aussagen. "Ich verstehe das jetzt erst."

10. Sprechen Sie über Ihre Gefühle, die das Gespräch ausgelöst hat. "Ich bin total überrascht." oder "Ich freue mich sehr drüber, dass wir das so klar ansprechen konnten."

Wer mehr dazu wissen möchte dem empfehle ich das Buch "Wie redest Du mit mir?" - Fehler und Möglichkeiten in der Paarkommunikation von Engel und Thurmaier. Erschienen 2009 im Verlag Herder Spektrum.  


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